Im Juli 1968 umhüllen Christo und Jeanne-Claude die Kunsthalle Bern anlässlich ihres fünfzigjährigen Bestehens und im Rahmen der Ausstellung „12 Environments“ mit 2‘430 m2 weissen Polyethylenstoffbahnen – es ist das erste Gebäude in Europa, das von den Künstlern vollständig eingepackt wird. Interventionen an und in der baulichen Struktur der Kunsthalle, wie Sol LeWitts structures 1972, setzen sich auch knapp 50 Jahre später fort und befragen Gebäude und Institution gleichermassen. Die Kunsthalle Bern und ihr 2018 stattfindendes 100. Jubiläum bilden den aktuellen Ausgangspunkt der internationalen Tagung KUNSTHALLEN. Architectures for the Continuous Contemporary in Europe and the US, die vom 2.-3. September 2016 an der Universität Bern stattfindet. Die Kunsthalle steht, als Gegenmodell zum sammelnden Museum, für Freiheit und Novität. In ihrer Dynamik leistet sie einen essentiellen Beitrag zur Formierung zeitgenössischer Kunst. Internationale Gäste unterschiedlicher Institutionen und Berufsfelder setzen sich kritisch mit der historischen Entwicklung und den politischen Implikationen, aber auch mit der gesellschaftlichen Verortung der Kunsthalle auseinander und diskutieren das Format Kunsthalle als kuratorisches Experimentierfeld, künstlerisches Material und Plattform des transatlantischen Austausches.

Die Tagung wird organisiert von der Abteilung der Moderne und der Gegenwart, Institut für Kunstgeschichte, Universität Bern, in Zusammenarbeit mit dem Kunsthistorischen Seminar der Universität Basel und der Kunsthalle Bern. Sie wird finanziell grosszügig von der Terra Foundation for American Art unterstützt.