ORDNUNG (Säulenordnung) – Ordonner, ordonnancer / ORDER (Orders of columns) – Ordonner, ordonnancer

Vignola’s Regola, in which for the first time the classical column orders were placed in a coherent system of an all-encompassing order, was long considered the primer of architecture, and was also the bone of contention when it was believed history had been overcome in the name of modernity. Le Corbusier acknowledged this later with the exclamation: “Et Vignole – enfin – est foutu! Merci! Victoire.” For him the “ordonnancer” had long taken the place of the column orders: man makes himself his own order, particularly in architecture. It is the epitome of cultural achievement. In so doing, only the outer form changed; what remains the same is the understanding that some kind of principles are necessary to provide architecture its legitimacy or even its “permanence.” Our interest therefore must focus fundamentally on the question of system and order in the theory of architecture.

Vignolas „Regola“, in der erstmals die klassischen Säulenordnungen in ein kohärentes System einer allesumfassenden Ordnung gestellt wurden, galt lange Zeit als das „Abbicci“ der Architektur und war auch Stein des Anstoßes, als man im Zeichen der Moderne an die Überwindung der Geschichte glaubte. Le Corbusier quittierte dies später mit dem Ausruf „Et Vignole – enfin – est foutu! Merci! Victoire“. Er selbst hatte an die Stelle der Säulenordnungen längst das „ordonnancer“ gesetzt: der Mensch schafft sich – und schafft insbesondere in der Architektur – seine eigene Ordnung: Sie ist Inbegriff kultureller Leistung. Dabei hat man nur die äußere Form geändert; gleich geblieben ist die Einsicht, dass eine irgendwie geartete Gesetzmäßigkeit vonnöten ist, um der Architektur ihre Gültigkeit oder gar ihre „permanence“ zu verschaffen. Unser Interesse muss sich deshalb grundsätzlich auf die Frage nach System und Ordnung in der Theorie der Architektur richten.

Die Veranstaltung richtet sich an ArchitekturtheoretikerInnen, ArchitektInnen, KunsthistorikerInnen, WissenschaftshistorikerInnen u.a.m. und möchte ausgewiesene KennerInnen der Materie und insbesondere jüngere ForscherInnen aus verschiedenen Ländern zusammenführen.

Um viel Zeit für gemeinsame Diskussionen zu haben, sollten die Referate nicht länger als 20 Minuten dauern. Sie können deutsch, englisch, französisch und italienisch vorgetragen werden. Passive Deutschkenntnisse werden vorausgesetzt.