Die Fondation Hartung-Bergman in Antibes (Frankreich) richtet sich mit dieser Ausschreibung für die Teilnahme an einem Frühjahrsworkshop an NachwuchswissenschaftlerInnen: Post-Docs, DoktorandInnen sowie StudienabsolventInnen und Studierende, die sich einer Forschungsarbeit auf Master-Niveau widmen.

Die Ausschreibung gilt BewerberInnen, die direkt zu Hans Hartung und seinem Oeuvre forschen. Sie schließt aber auch jene ein, die den Künstler unter einem weiter gefassten Blickwinkel in ihrer Forschung behandeln, wie z. B. innerhalb eines breiteren historischen Kontexts, in Vergleichen mit anderen zeitgenössischen Künstlern (u.a. Wols, Soulages, de Staël, Ernst, Arp, Calder, Rothko) oder anderen Persönlichkeiten der Kunstwelt (z.B. Kritikern, Galeristen, Sammlern).

Die Studien können darüber hinaus folgende Themen betreffen, sofern sie eine präzisere Kontextualisierung von Hartungs Karriere ermöglichen:

  • Immigration und Exil von deutschen Künstlern im Paris der dreißiger Jahre
  • Ausstellungen deutscher Künstler in Frankreich am Ende der dreißiger Jahre
  • Wanderausstellungen, die von den Alliierten nach 1945 organisiert wurden
  • Volksbildung im Nachkriegsfrankreich
  • die Biennale von Venedig zwischen 1954 und 1964
  • die Galerie de France (oder auch Pariser Galerien im Allgemeinen) zwischen 1945 und 1960
  • die Beziehung zwischen Künstlern und Medien zwischen 1945 und 1990
  • internationale Institutionspolitik in Bezug auf abstrakte Kunst seit dem Ende der fünfziger Jahre (Ankauf, Sammlungen, Ausstellungen)
  • die amerikanische Rezeption europäischer Kunst in den siebziger Jahren
  • Kunstgeschichtsschreibung und Diskurse über die „Moderne“ und die europäische moderne Kunst nach 1950

Unter der Leitung von Dr. Antje Kramer-Mallordy (Dozentin an der Universität Rennes 2) und im Beisein anerkannter Wissenschaftler artikuliert der Workshop Plenumssitzungen, in denen die einzelnen Forschungsbeiträge vorgestellt und diskutiert werden (20 min. pro Vortrag) und Gruppen- und Individualsitzungen, die sich direkt mit Archivmaterial der Fondation Hartung-Bergman befassen. Die außergewöhnlich reiche Sammlung von Kunstwerken und Quellen von Hans Hartung bietet den KandidatInnen eine einzigartige Möglichkeit, um ihre eigene Forschung zu bereichern und neue wissenschaftliche Perspektiven zu eröffnen.

Der Workshop ist Teil eines breiten Programms der Neubewertung von Hans Hartung durch sein Archivmaterial. Im Anschluss an den Workshop findet eine internationale Tagung im Herbst 2016 am Deutschen Forum für Kunstgeschichte in Paris statt. Besonders vielversprechende Forschungen können am Ende des Workshops eventuell für die Herbsttagung ausgewählt werden.

Die Fondation Hartung-Bergman vergibt an die erfolgreichen BewerberInnen Mobilitätsstipendien. Diese Stipendien decken die Reise-, Verpflegungs- und Unterbringungskosten (Unterbringung entweder in der Stiftung selbst oder im naheliegenden Hotel).

Bewerbung:

  • Die Bewerbung besteht aus einem Resümee der konkreten Forschungsarbeit (max. 2 Seiten), eines detaillierten Lebenslaufs und, soweit möglich, einer Publikation oder eines Exzerpts der Dissertation oder laufenden Forschungsarbeit.
  • Alle Unterlagen sind an Dr. Thomas Schlesser, Direktor der Fondation Hartung-Bergman zu richten über Zuschrift an folgende Emailadresse: public[at]fondationhartungbergman.fr
  • Die Bewerbungen können auf Französisch, Englisch oder Deutsch erfolgen.