Ein Dialog der Künste: Der spatial turn in der Architektur und die Beschreibung in der Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart

The International Symposium “A Dialogue of the Arts” has a strong commitment to interdisciplinarity, laying bear unusual or yet not discovered principles of order in art. The aspect of space and time in architecture has been introduced by Sigfried Giedion in his publication of 1941, Space, Time and Architecture: The Growth of a New Tradition. 

The first symposium of 2010 was dedicated to descriptions of architecture in literature of Early modern period to the present. In the following symposiums, which took place every two years, the focus has continuously expanded, involving media such as film, photography and interior design. At the same time, the line of sight changed too, by embracing interior space and its relations to exterior architecture. Therewith a platform has been created, inciting new art historical methods and interpretations. The 5th International Symposium “A Dialogue of the Arts” directs its intention towards the spatial turn, questioning time / space relations of architecture as described in literary texts of different genres like prose, poetry, travelogues, diaries as well as letters and other categories, enlarging thus the art historical theories of art history. 

The first aim of this Symposium is to carve out the dynamics of architecture, analyzing the role of the inhabitants, users and visitors in space acquisition and its narration in literature. By doing so, the traditionally given statics of architecture have to been discussed and negotiated. This leads to further qualities of space, exceeding the three-dimensionality, which had been instored by artists since the Renaissance. This specific scientific discourse has to enlarge methodology of Art History. Therefore, time / space relation in architecture from Early modern period to the present has to scrutinize descriptions of architecture in literature, disclosing thus new dimensions of space. The papers presented by senior researchers as well as junior scientist are multilingual in German, English, French and Italian

Das Internationale Symposium „Ein Dialog der Künste“ hat sich der Interdisziplinarität verschrieben, um insbesondere ungewohnte oder noch nicht entdeckte Ordnungsprinzipien in der Kunst freizulegen. Die Raum/Zeit-Komponente in der Architektur wurde von Sigfried Giedion mit seiner Publikation von 1941, Space, Time and Architecture: The Growth of a New Tradition in die Forschung eingeführt. Stand beim ersten Symposium im Jahre 2010 allgemein die Beschreibung von Architektur in der Literatur von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart im Vordergrund, so hatte sich in den folgenden Symposien, die alle zwei Jahre stattfanden, der Blickwechsel stetig erweitert. Einbezogen wurden in der Folge weitere Medien wie Film, Fotografie und Raumkunst. Aber auch die Blickrichtung änderte sich mit dem Einbezug der Raumgestaltung sowie der Untersuchung ihrer Bezüge zur Raumhülle. Damit wurde eine Plattform geschaffen für wissenschaft- liche Forschungen anderer Art mit neuen kunsthistorischen Methoden und Interpretationen. Das 5. Internationale Symposium „Ein Dialog der Künste“ wendet sich unter diesen Prämissen dem spatial turn zu, um die Raum/Zeit-Dimension von Architektur und ihre Beschreibung in den verschiedensten Gattungen von Literatur wie Prosa, Poesie, Reiseberichte, Tagebücher, Briefe und weitere Kategorien zu untersuchen und so zur Erweiterung der kunstgeschichtlichen Wissenschaftstheorie beizutragen. Insbesondere geht es darum, das Dynamische der Architektur herauszuarbeiten, und zwar mithilfe der Bewohner / Benutzer / Besucher, die durch ihre Raumergreifung, ihre Beobachtungen und deren Schilderungen in der Literatur das scheinbar Statische der Architektur überwinden und dem Raum weitere Dimensionen verleihen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung soll in diesem Sinne zu einer methodologischen Neuausrichtung der Kunstgeschichte beitragen. Der Raum/Zeit-Begriff seit der Frühen Neuzeit bis heute soll hinterfragt werden und anhand der Beschreibungen von Architektur in der Literatur in neue Dimensionen ausgeweitet werden. Die Präsentationen der Nachwuchs-wissenschaftler und der Senior researchers am Symposium sind mehrsprachig und erfolgen in Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch.

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Donnerstag, 29. November 2018

Universität Zürich
Rämistrasse 71, KO2-F-152

09.00-09.30 Eintreffen der SymposiumsteilnehmerInnen

09.30-10.00 Begrüssung / Einführung
CAROLA JÄGGI
Prof. Dr. phil., Vorsteherin des Kunsthistorischen Instituts

BARBARA VON ORELLI-MESSERLI 
PD Dr. phil., Universität Zürich

10.00-11.00 Spatial Art History as a New Methodology
JUTTA VINZENT
Dr. Dr., Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche
Studien, Universität Erfurt / University of Birmingham, UK

11.00 -11.30 Kaffeepause

Panelleitung: SABINE FROMMEL

11.30-12.15 Goethe begegnet Palladio
HUBERTUS GÜNTHER
Prof. em. Universität Zürich, Ludwig-Maximilians-Universität München

12.15-13.00 Giovanni Verga und die Architektur des Verismus
ALESSANDRO BRODINI
Ass. Prof. Dr. phil., Università degli studi Firenze

13.00-14.15 Mittagspause

Panelleitung: JUTTA VINZENT

14.15-15.00 Geh-Architekturen in Open cities. Literarische Zugänge zu gebauten Räumen 
MARIE-LOUISE NIGG
Prof. Dr. Hochschule Luzern, Design & Kunst

15.00-15.45 Strategien der Raumbildung bei Victor Hugo
BARBARA VON ORELLI-MESSERLI
PD Dr. phil., Universität Zürich

15.45-16.15 Kaffeepause

Panelleitung: HUBERTUS GÜNTHER

16.15-17.00 Notes on the point of view between description and architectural representation
FABIO COLONNESE
PhD Università La Sapienza, Roma

17.00-17.45 L'architecture de l'ailleurs dans l'oeuvre d'un écrivain-voyageur, Pierre Loti (1850–1923)
NICOLAS TROTIN
PhD Student, EPHE Paris-Sorbonne

Donnerstag, 29. November 2018

Abendveranstaltungen
Universität Zürich
Rämistrasse 71, KO1-E-18

18.15-19.00 Abendvortrag Das Verhältnis von Raum und Zeit im französischen Roman des 19. Jahrhunderts: Koinzidenz oder Dissidenz?
SABINE FROMMEL
Prof. Dr. phil., EPHE Paris-Sorbonne, 

19.00-20.00 Willkommensempfang für die Symposiumsteilnehmenden sowie für Studierende und Gäste

Freitag, 30. November 2018
Universität Zürich
Rämistrasse 71, KO2-F-152

Panelleitung: SABINE FROMMEL

09.00-09.45 Raum und Architektur in Thomas Manns Der Tod in Venedig. Eine Literaturbetrachtung aus architektur- und kunsthistorischer Sicht
OLIVIA SCHULTE
Stud. Mag., Universität Zürich

09.45-10.30 Fernand Pouillon, Baumeister der Steine und Worte. Heterotope Wechselspiele architektonischer und literarischer Baukunst in Les pierres sauvages (1964)
MARINA ORTRUD HERTRAMPF 
PD Dr. phil., Universität Regensburg

10.30-11.00 Kaffeepause

Panelleitung: ALESSANDRO BRODINI

11.00-11.45 Stillstand: Zur Kategorie der Ruhe im Wohnen der Moderne in Text und Bild
IRENE NIERHAUS
Prof. Dr., Universität Bremen und Mariann-Steegmann-Institut. Kunst&Gender

11.45-12.30 L’architecture à l’épreuve de la vie : évocation et description architecturale dans l’œuvre de Gabriel Garcia Marquez
RAPHAËL TASSIN
PhD EPHE Paris-Sorbonne

12.30-13.30 Mittagspause

Panelleitung: IRENE NIERHAUS

13.30-14.15 Nordic Mood: Tarjei Vesaas, Christian Norberg-Schulz and The Creation of The Nordic Atmosphere (1952–2000)
BEATA ANNA LABUHN
PhD Student, The Oslo School of Architecture and Design (AHO)

14.15-15.00 Robert Menasse: Hauptstadt und Hauptstadtbildung
JULIA RÜDIGER
Ass.-Prof. Dr., Katholische Privat-Universität Linz, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur, Fachbereich Kunstgeschichte

15.00-15.45 Kaffeepause

15.45-16.15 Schlussdiskussion
ALLE REFERENTINNEN UND REFERENTEN

16.15-16.45 Verabschiedung der Referentinnen und Referenten
BARBARA VON ORELLI-MESSERLI 
PD Dr. phil., Universität Zürich  
SABINE FROMMEL  
Prof. Dr., EPHE Paris-Sorbonne

17.00 Ende des Symposiums

Wir danken folgenden Institutionen für die finanzielle Unterstützung des Symposiums:
Hochschulstiftung der Universität Zürich

Private Sponsoren: Frau Dr. Monique Dubois, Zürich